Maserati Mistral 3700 | 1966

Der werksintern als Tipo AM 109 bezeichnete Maserati Mistral wurde unter der Leitung von Giulio Alfieri entwickelt. Ziel war es, eine Antwort auf den Jaguar E-Type zu konstruieren. Vorgestellt wurde der neue Maserati im November 1963 mit der Modellbezeichnung Maserati 3500 GTI 2Posti auf dem Turiner Autosalon vorgestellt. Die Bezeichnung Mistral wurde erst ab 1966 offiziell verwendet. Die Anregung hierzu ging auf den französischen Maserati-Importeur Colonel John Simone zurück und verweist auf den gleichnamigen Wind, der im unteren Rhônetal bemerkbar ist. Sie begründete die bis in die 1990er-Jahre bestehende Tradition, Maserati-Fahrzeuge nach Winden zu benennen. Als Antrieb diente zunächst der 3.5 Liter grosse Reihensechszylinder, der auch im Vorgängermodell eingesetzt wurde. 1964 wurde er durch eine 3.7 Liter Version ersetzt und ab 1966 war wahlweise auch eine 4.0 Liter Ausführung des Sechszylindermotors erhältlich. Das hier angebotene Fahrzeug wurde als eines von nur 46 gebauten Fahrzeugen mit 3.7-Liter Motor am 6. Dezember 1965 durch die Vertretung Auto Paris in Barcelona bestellt, am 23. April 1966 fertiggestellt und direkt an die Automobilmesse in Valencia geliefert. Hier erregte der 3.7-Liter Spider in «Oro Longchamps» mit roter Lederausstattung einiges Aufsehen, bevor er nach der Messe an den Erstbesitzer übergeben wurde. Nach einigen Jahren in Spanien ging der Mistral nach Italien, wo er auf Silber umlackiert wurde. Später wurde der Spider von einem italienischen Markenspezialisten übernommen, welcher sich entschloss, diesen wieder in der Originalfarbe lackieren zu lassen – die originale Innenausstattung wurde für schön befunden und blieb weitestgehend unberührt. 2015 wurde der Maserati vom letzten Besitzer übernommen, welcher noch kleinere mechanische Arbeiten ausführte und ein neues Verdeck montieren liess. Später verschiffte er den Spider in die USA, wo er 2017 am Amelia Island Concours d’Elegance den zweiten Platz seiner Klasse gewann. Bei der Rückkehr auf unseren Kontinent, wurde durch die Schweizer Behörden fälschlicherweise ein Hubraum von 4-Litern im Fahrzeugausweis vermerkt. Der Maserati verfügt, wie die Maserati Classiche Dokumente zeigen, immer noch über seinen Matching-Numbers 3.7-Liter Motor, präsentiert sich in seiner originalen Farbkombination und befindet sich in sehr gutem Zustand.
Die letzte MFK als Veteranenfahrzeug erfolgte im November 2024.